Übergabe im Hafen von Bandar Abbas

Der Agent für Tickets seitens der Fährgesellschaft ist Mostafa Zakeri. Er kann auch mobil unter der Rufnummer 093 52342196 erreicht werden. Er ist ganz nett und spricht leidlich Englisch.

  1. Parken kurz nach der Einfahrt, dann Eingangsregistrierung kurz nach der Einfahrt im Container links. Der Offizielle checkt die Fahrgestellnummer und trägt sie in ein großes Buch ein.
  2. Bezahlung der Hafengebühr (350.000 Rial/9Euro) im Customgebäude N27°09.223` E56°12.254`.
  3. Anmeldung beim Agenten der Schiffahrtsgesellschaft Mr. Qasmi. Der fängt aber erst um 10.00 Uhr an zu arbeiten. Ganz nett, spricht aber kein Wort Englisch.
  4. Einholung eines Gatepasses bei der Hafenpolizei um das Auto in den inneren Bereich des Hafens zu fahren. Hierfür muss der Pass (oder ein anderes Dokument) als Pfand hinterlegt werden. Gatepass kostet nichts.
  5. Mr. Qasmi übergibt einen unlesbaren und nicht verständlichen Zettel für die einzelnen Stationen im inneren Bereich des Hafens. Das weitere Procedere sieht dann ungefähr so aus:
  • Einfahrt mit dem Fahrzeug und dem Gatepass in den Hafen.
  • Registrierung beim Hafenzoll am anderen Ende N27°08.644` E56°12.138`; wir bekommen einen Zettel.
  • Nochmal ein Stempel im Büro des Expert of Export Terminal auf das beim Hafenzoll ausgestellte Papier N27°09.065` E56°12.184`. Achtung das Büro des Experts ist gut versteckt in einer staubigen großen Halle.
  • Die Autos bleiben dann auf dem Parkplatz im inneren Hafenbereich vor der Fähre stehen.
  1. Zurück zu Mr. Qasmi mit dem mehrfach gestempelten Papier vom Hafenzoll. Mr. Qasmi sorgt für den Exit-Stempel auf dem Carnet und reist den zweiten Abschnitt ab.
  2. Nicht vergessen, den Gatepass wieder gegen das als Pfand hinterlegte Dokument zu tauschen.
  3. Warten in der Abfertigungshalle. Da kann man auch Mittag essen. Check-In war ab 18.00 Uhr. Man bekommt einen Boarding Pass. Schiff fuhr dann um 22.30 Uhr und war um 10.30 Uhr am nächsten Morgen in Sharjah.
  4. Auf dem Schiff gab es ein Abendessen und ein Frühstück (war im Ticketpreis mit drin). Trinkwasser gab es ebenfalls kostenlos an einer Zapfstelle auf dem Schiff. Toiletten auf dem Schiff waren für iranische Verhältnisse gut.

 

Übernahme im Hafen von Sharjah:

  1. Nachdem wir vom Schiff gefahren sind, wird die Fahrgestellnummer kontrolliert und die Länge des Fahrzeuges (hiervon hängt wohl irgendeine Gebühr ab) registriert.
  2. Mr. Raju (ein Inder) kam auch gleich ans Auto und wollte unser Carnet, das wir ihm aber nicht gegeben haben. Allerdings hat es sich heraus gestellt, dass er für eine Agentur arbeitet, die eine Art Exclusiv Vertrag mit dem Hafen hat. Nachdem wir - siehe Punkt 6 - wieder bei ihm gelandet sind, hat er uns glaubhaft versichert, dass ohne seinen Laufzettel im Hafen gar nichts geht.
  3. Von der Polizei werden wir zum Immigration-Gebäude eskortiert. Wir fahren mit unserem Fahrzeug hinterher und stellen den Landi ab
  4. Nach etwa 2 Stunden sind unsere Pässe kontrolliert und von Hand in das Immigrationsystem eingegeben (mein Pass wurde falsch eingegeben und ich hatte bei der Ausreise Probleme, aber das ist eine andere Geschichte).
  5. Wir haben uns gleich beim ATM N25°21.556`,E55°22.569` im Custom Gebäude Geld abgehoben (da mussten wir kurz zu Fuß aus dem Hafengelände und wieder zurück).
  6. Nächster Punkt ist wieder der nette Inder Mr. Raju. Sein Bürocontainer liegt direkt gegenüber dem Anlegekai unserer Fähre. Wir drücken etwa 450 Diram ab und bekommen einen Laufzettel (3fach und irgendein Bestätigungsschreiben sowie eine ziemlich genaue Anleitung, welche Schritte als nächstes zu tun sind.
  7. Es geht weiter an einem Schalter im Custom-Gebäude (beim Maingate).
  8. Beim Maingate wird nochmal die Chassisnummer gecheckt und wir bekommen einen Stempel in unseren Laufzettel. Achso: 25 Diram.
  9. Nochmal zwei Schalter mit Stempeln im Customgebäude. Ein Stempel für 80 Diram, der andere 250 Diram. Die Gebühren wurden unglücklicherweise vor einem Monat drastisch erhöht. Unser Franzose, der mit uns unterwegs war, musste für sein Wohnmobil sogar über 500 Diram für den zweiten Stempel abdrücken (lag wohl an der Länge des Fahrzeugs).
  10. Danach geht es mit dem Auto zum Fahrzeugscannen. Dieser Schritt ist neu. Achtung: Nicht ganz an das Ende der LKW Schlange anstehen, das hätte an diesem Tag über 8 Stunden extra Wartezeit gekostet. Wir haben uns vorgedrängelt. Ist der Scan in Ordnung gibt es noch einen Stempel.
  11. Ist der Laufzettel dann komplett gibt es im Büro von Yard 6 N25°21.734` E55°22.526` den begehrten Gatepass für die Ausfahrt.
  12. Wir haben uns dann die Zeit genommen, noch beim Duty-Free Shop (direkt neben Yard 6) vorbei zu gehen und ordentlich aufzutanken. Hat wohl bis ca. 22.00 Uhr geöffnet. Lohnt sich auf jeden Fall. Aber Achtung: In Sharjah ist Alkohol trinken in der Öffentlichkeit verboten. Also erst mal gut verstauen und am ersten Stellplatz ohne allzu viel Aufsehen wieder auspacken.

Nach unserem Empfinden waren die Formalitäten in beiden Häfen sehr aufwändig. Sharjah hat mit über 7 Stunden sogar noch länger gedauert als BA. Vorteil war, dass die meisten Englisch konnten, was in BA leider nur selten der Fall war. Wir haben immer alles zu zweit erledigt, auch wenn in BA versucht wurde, dass nur die Fahrer in den inneren Bereich des Hafens einfahren durften. Wir haben uns einfach durchgesetzt und uns nicht trennen lassen. Dann ist alles etwas einfacher. Da wir hier wie da zu einer größeren Gruppe von 5 Fahrzeugen anwuchsen, dauerten die Formalitäten sicherlich auch länger, als wenn jeweils nur ein Fahrzeug abgehandelt worden wäre. Allerdings hat sich eine solche Kameradschaft innerhalb dieser zusammengewürfelten Zweckgemeinschaft entwickelt, dass wir diese Erlebnisse nicht missen möchten.

 

Kleiner Nachklapp:

Zwei Wochen später konnte das Schiff wegen schlechten Wetters nicht auslaufen. Alle, die ihr Fahrzeug im inneren Hafen in BA hatten, mussten dort fünf (!) Tage auf besseres Wetter bzw. das nächste Schiff warten. Es war ihnen nicht erlaubt worden, das Hafengelände – auch nur zeitweise – zu verlassen. Davon war auch eine fünfköpfige Familie mit kleinen Kindern nicht ausgenommen.

6 Grenzerfahrungen Bandar Abbas (Iran) - Sharjah (VAE)
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